Umfeld Umwelt

Heute ist April. Der 18. Um genau zu sein.
Das Wetter ist sonnig, über 25 Grad Celsius.
Die Menschen freuen sich. Sind fröhlich.
Draußen ist wieder drinnen.
Ich sitze da. Überlege.
Gesellschaft. Ernährung. Umwelt. Nachhaltigkeit.
Überfordert. Ungesund. Am Ende. Denkste.

In den vergangenen Wochen hat sich in mir etwas breit gemacht, das manche Leute als Öko oder Körnerfressermentalität bezeichnen würden. Für mich ist es ein fundamentaler Gedanke, der mir mein Leben und das meiner Familie verbessern, erleichtern und nachhaltiger gestalten soll.

Was passiert mit unserem Essen bevor wir es essen? Wo kommt es her? Was passiert mir den Abfällen? Recycling? Kunststoffmüll?
Was geschieht mit den Abgehängten der Erde? Mit den armen Menschen? Denen, die nicht Teil unserer Zivilisation sind, nicht von unserem Kapitalismus profitieren? Die, auf deren Rücken dieser aber lastet?
Den Menschen in vielen afrikanischen, asiatischen und amerikanischen Ländern.
Den Menschen, denen von europäischen und nordamerikanischen Unternehmen diktiert wird, was zu tun und zu lassen ist.
Der Mehrheit?

Mich beschäftigt die Frage der Fairness. Der Gleichberechtigung. Der Selbstbestimmung. Des gemeinsamen Lebens auf unserem Planeten.

Der Begriff Umwelt trifft es nicht ganz. Ich finde den Begriff falsch. Er beschreibt etwas, das um uns herum stattfindet. Etwas, von dem wir irgendwie abgekoppelt zu seien scheinen.
Umwelt. Sie ist das, was wir zum Leben brauchen. Wir sind in ihr. Kommen von ihr. Gehen zu ihr. Wir brauchen sie. Sie braucht uns aber nicht.
Ohne die Umwelt würden wir nicht leben. Sie sorgt für unsere Nahrung. Stellt Platz zur Verfügung. Lässt es regnen. Schützt uns. Sie wird benutzt. Scholle. Lebensgrundlage.
Wir formen sie. Nach unseren Wünschen. Ob gut oder schlecht sei dahin gestellt. Früher oder später wird es sich zeigen.
Sie hat Zeit. Wir nicht. Wir geben Gas. Verbrauchen. Geben wenig zurück. Global gesehen. Aber was stört uns die andere Seite?

Ein Fass kann Millionen Wassertropfen aufnehmen. Aber nur einer bringt es zum Überlaufen. Wann laufen wir über?

Kommen wir zurecht? Sind wir unserem Lebenswandel gewachsen? Wissen wir, was wir tun? Können wir die Umwelt steuern? Lässt sie sich steuern?

Sind wir der Nabel der Welt? Ist unsere Kunst die einzig Wahre?
Sind unsere Helden die der ganzen Welt? Ist unser System das Beste?

Wer schaltet morgens das Licht in der Welt an?
Eon? Siemens? BASF? Apple? Google? Facebook oder Amazon?
Wer macht es wieder aus?
Microsoft? Twitter? Nestlé? Kraft? P&G? Unilever?

Die Städte wachsen. Und sind in ihrer Art Abhängig.
Abhängig vom Umland.
Städte importieren.
Lebensmittel. Menschen.
Städte exportieren.
Müll. Lichtverschmutzung. Abgase.
Sie werden größer. Das Umland kleiner.

Meine Gedanken schweifen ab. Ich schaue in den Garten. Sehe ein Eichhörnchen, das in den Haselstrauch springt. Es kommt auf die Terrasse und schaut durch die Tür ins Wohnzimmer.
Umwelt zum Greifen nah.
Es rennt davon. Kümmert sich nicht um mich. Braucht mich nicht.
Für mich aber war es schön.
Ich lächle.
Und klappe das Laptop zu.
Gehe zu meinem Sohn, nehme ihn hoch und zeige ihm das Eichhörnchen.
Er starrt in den Garten. Brabbelt etwas. Schaut mich an und grinst.
Seine Zukunft. Seine Umwelt. Sein Problem?
Nein. Unser Problem. Unsere Zukunft. Unser Planet.

Ich bin am Ändern. Kleine Schritte. Die Richtung stimmt.
Für mich. Für meine Familie. Für unseren Planeten.

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