Hallo Mama

Ich bin’s, Karl.
Wie geht es Dir?
Mir gehts gut. Heute ist ja Sonntag und morgen ist wieder Kindergarten. Da sehe ich meine Freunde wieder. Milo und Annabelle.
Ich habe die letzten Nächte gut geschlafen, obwohl es mir nicht so gut geht. Aber Oskar ist immer so laut, wenn er aufwacht. Er weint und ich werde kurz wach, schlafe aber schnell wieder ein. Aber Du kriegst das gut hin und versuchst immer, dass es mir wieder besser geht.
Morgens kann ich schon gut ausschlafen. Du bist die erste die aufsteht. Papa und ich bleiben noch liegen. Besonders Papa.
Und Oskar steht oft mit Dir zusammen auf.
So können Papa und ich noch weiterschlafen. Das finde ich gut.
Und wenn ich dann richtig wach bin, fallen mir zum Glück gleich ganz viele Dinge ein, die ich machen möchte. Immerhin war ich die Nacht über sehr ruhig und konnte neue Kraft tanken.
Ich würde am Liebsten gleich in mein Zimmer und losspielen.
Aber ich muss mich ja anziehen. Die Anziehstraße wartet schon auf mich. Aber irgendwie komme ich nicht dazu, es gibt doch so viel Dinge… hmmmm. Aber anziehen muß ich mich auch. Die Eisenbahnstrecke muss gebaut werden, damit die Kuh pünktlich zum Bahnhof kommt. Ahja, die Hose, ja, die kann ich alleine aus- und anziehen. Der Thomas baut einen Unfall, die Feuerwehr muss doch kommen und helfen, MAMA! JA, das Unterhemd, Hände hoch. Mach ich doch. So, jetzt muss ich aber in mein Zimmer. JAHAA, der Pulli… ich kann das doch schon, lass mich!
Was? Zähneputzen, ja, mache ich doch noch, MAMA!
Ich möchte Müsli, Mama. Aber die Milch muss in den Becher, weißt Du? Nicht in die Schüssel.
Mama, Mama, Mama?
Mama? Ich will Dir was sagen, Mama, MAMA!!
Ich will Dir was ins Ohr flüstern:
Es ist schön, dass Du immer da bist. Mama, ich habe Dich lieb! 🙂
Oskar? Nein, ich rede mit Mama, nein, Oskar.
Oskar!

Hallo Mama, ich bin’s, Oskar.
Wenn ich reden könnte, würde ich es Dir selbst sagen.
Du weißt schon, die Sache mit den Nächten.
Ich weiß, oft bist Du wach und fast verzweifelt. Aber Du schaffst es immer, wirklich immer, mich zu beruhigen und wieder zum Schlafen zu bringen.
Das ist, weil ich tagsüber so viel erlebe. Du erklärst mir so viel, zeigst mir alles und passt auf mich auf. In der Krippe ist es genauso. Wo viel neues was ich sehe und höre und erlebe.
Dann träume ich so viel, dass es sich oft anfühlt, als wären die Träume echt. Und dann werde ich wach. Und außerdem kann ich nicht verheimlichen, wenn ich Aua habe. Wegen den Zähnen oder wenn ich Bauchschmerzen habe oder einfach wachse.
Aber Du, Du bist dann immer da. Wie machst Du das?
Mama?
Du bist da, wenn ich wieder wach werde und Hilfe brauche.
Du bist da, wenn mir alles zu viel ist und ich nicht weiter weiß.
Du bist da, wenn ich einfach selbst nicht weiß, warum ich gerade weine.
Wie schaffst Du das?
Dass ich wieder lache?
Und die Tränen vergesse?
Gerade jetzt. Ich falle viel hin und stolpere oft, stehe im Hochstuhl auf und versuche an alle Dinge heranzukommen. Und will alles selbst machen. Bin die Unruhe in Person und halte Dich auf Trab.
Gerade jetzt. Kurz vorm Reden und richtig laufen und so. Ich brauche viel Geduld. Und die hast Du. Das merke ich ganz genau. Jeden Tag. Und jede Nacht.
Mama, Du hast bestimmt Superkräfte, von denen Du nichts weißt.
Karl? Nein, ich rede mit Mama. Karl, NEIN!

MAMA? Ich muss noch was sagen, Mama!
Mama, Du bist toll. Du kannst gut kochen und backen, Du kannst gut singen und tanzen. Du hast Geduld mit Oskar und mit mir. Und Du lässt mich viel machen, mehr als Papa manchmal. Das finde ich gut. Auch dass Du mich abends ins Bett bringst finde ich noch gut. Das dauert auch immer länger als von Dir geplant. Aber ja, auch da finde ich immer was anderes, was für mich wichtiger ist. Ich habe noch etwas Energie, die muss raus, weißt Du? Aber egal was los ist, ob Du meckerst oder lachst, ich fühle mich wohl.
Mama, mir geht es gut. Es ist echt super mit Dir. Ich möchte, dass es immer so weiter geht.
Oskar? Ja, du darfst was sagen.

Mama, Oskar hier.
Ich finde auch, Du bist toll.
Die beste Mama, die wir haben können.
Wir haben Dich lieb.
Und Mama, ich denke an Dich, wenn ich in der Krippe bin.

Ja, Mama, ich auch. Ich denke oft an Dich.

Ich strahle immer über das ganze Gesicht, wenn Du zur Tür reinkommst oder mich von der Krippe abholst. Ich mag es, wenn Du da bist. Ich brauche Deine Nähe. Jeden Tag.

Mama, ich auch. Deswegen kuschle ich so gerne mit Dir, Mama. Und deswegen brauche ich Dich, wenn ich ins Bett gehe. Und wenn ich draussen bin. Und wenn ich meine Komfortzone verlasse, immer stückweise. Du gibst mir Sicherheit.

Mama, Du bist so lieb zu uns. Es ist schön mit Dir.
Alles liebe zum Mamatag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.