Wer bin ich?
Was bin ich?
Bei meiner Geburt war es draußen dunkel und kalt.
Mein Vater tobte durchs Bett und war ganz unruhig und laut.
Von meiner Mutter weiß ich nichts genaues…
Seit meiner Geburt aber sorge ich regelmäßig für Stirnrunzeln und fragende Blicke.
Was bin ich?
Man lacht über mich. Man rätselt über mich. Aber man kennt mich nicht.
Wer bin ich?
Ein Babyfon. Ja. Klar. Mein Schöpfer hält mich und brabbelt meinen Namen. Natürlich, ein Babyfon.
Oder halt. Eine Kunststoffdose. Ja, eine Kunststoffdose. Plausibel. Wenn er sie auf den Boden wirft ruft er meinen Namen.
Moment mal. Nein. Ich bin ein Blatt Papier.
Oder doch der Buntstift den er beim Malen hält?
Eine Person im Wimmelbuch.
Ein Begriff auf der Handcremetube.
Das Handtuch im Badezimmer.
Das Feuchttuch auf der Wickelkommode.
Eine Taste auf der Fernbedienung.
Ein Gegenstand in seinem Spielzimmer.
Eine Zutat seiner Windel.
Das Katzenfutter im Fressnapf der Katze.
Oder das Spinatgesicht beim Abendessen?
Oder doch einfach nur ein kleiner Kopfschmerz?
Ein Kopfschmerz, den ich seinen Eltern bereite, indem er sie über mich, meine Geschwister und unsere Bedeutung grübeln lässt?
Was auch immer ich bin.
Es macht Spaß zu sehen und zu hören, wie die Erwachsenen grübeln. Wie sie raten. Wie sie versuchen zu ergründen was er meint. Wohin er zeigt, wenn er meinen Namen nennt.
Ich habe viele Geschwister.
Und werde noch mehr bekommen.
Mein Schöpfer ist da sehr phantasievoll.
Und irgendwann wird es klappen.
Sie werden wissen, wer oder was ich bin.
Es dauert nicht mehr lang…